Es gibt über 125 Arten der Kaffeepflanze. Davon kennt man als Kaffeetrinker meistens nur die beiden Arten Coffea Arabica und Coffea Canephora, der umgangssprachlich auch als Robusta bekannt ist. Die wenigen anderen konsumierten Arten, wie beispielsweise Coffea Liberica oder Coffea Excelsa, machen einen verschwindend kleinen Prozentanteil des weltweiten Handelsvolumen aus. Weltweit werden rund 80 Mio. Säcke Arabica und 45 Mio. Säcke Robusta pro Jahr exportiert (siehe International Coffee Organisation).
Arabica und Robusta
Ein Einblick in die Botanik der Kaffeepflanze
Einmal geröstet sehen Kaffeebohnen für Laien alle gleich aus. Aber wusstest du, dass es tatsächlich Dutzende verschiedener Kaffeearten gibt? Die bekanntesten Sorten, die konsumiert werden, sind Arabica und Robusta. Wir erklären dir hier kurz die Unterschiede dieser zwei Arten.
Anbau, Geschmack und Preis
Die beiden Sorten unterscheiden sich in Geschmack, Anbaubedingungen und Preis. Arabica-Bohnen haben tendenziell einen süßeren, weicheren Geschmack mit einem Hauch von Zucker, Obst und Beeren. Ihr Säuregehalt ist höher und sie erzielen auch höhere Preise auf dem Weltmarkt.
Robusta hingegen hat einen stärkeren, herberen Geschmack mit einem körnigen Oberton und einem nussartigen Nachgeschmack. Sie enthalten doppelt so viel Koffein wie Arabica-Bohnen und gelten im Allgemeinen als qualitativ minderwertiger als Arabica. Einige Robustas sind jedoch von hoher Qualität und werden vor allem bei Espresso für ihren tiefen Geschmack und ihre gute Crema geschätzt.
Robusta wird hauptsächlich in Vietnam, Indonesien und Afrika angebaut. Arabica wird auch in Afrika (z.B. Äthiopien) und Papua-Neuguinea, aber vor allem in Lateinamerika angebaut. Brasilien ist neben Indien der grösste Arabica-Produzent.
Die Wahl des Anbaus der beiden Sorten hängt von vielen Faktoren ab. Die Arabica-Kaffeepflanze ist im Gegensatz zu der Canephora eher anspruchsvoll. Sie wächst in höheren Regionen bis 1'800 m ü.M. in Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit und konstanten Temperaturen zwischen 15 bis 24 Grad Celsius. Ihre Wurzeln gehen tief in die Erde und sie ist sehr anfällig auf Pflanzenkrankheiten und Parasiten. Die Zeit von der Blüte bis zur Frucht dauert 9 Monate.
Die Robusta ist wie es ihr Name andeutet einiges wiederstandsfähiger und robuster als die Arabica-Pflanzen. So wächst sie auch in tieferen Regionen zwischen 0 bis 600 m.ü.M. und ist weniger anfällig für Temperaturschwankungen und Parasiten. Ihre Wurzelwerk breitet sich eher flach aus und sie gedeiht auch bei hohen Temperaturen zwischen 24 bis 30 Grad Celsius.
Die Geschmäcker sind verschieden
Was schmeckt in der Tasse nun besser, Robusta oder Arabica? Letztlich ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks. Jemand findet Mischungen mit reinem Arabica zu fruchtig und blumig für seinen Geschmack, eine andere liebt den Robusta für seinen erdigen, wuchtigen Körper. Oft ist eine ausgewogene Mischung zwischen Robusta und Arabica-Bohnen die richtige Wahl. Bei der Zusammenstellung einer Kaffeemischung sollte auch nicht vergessen werden, dass Robusta doppelt so viel Koffein wie Arabica enthält.
Wie die Bohnen geerntet und anschliessend verarbeitet werden, werden wir euch in einem nächsten Post erklären. Oder besucht einen unserer Kaffeekurse und erfährt mehr zur Botanik der Kaffeepflanzen.